I. FuN – Was wir denken! Was wir wollen! Was wir tun!
Was wir denken!
- Wir sind überzeugt, dass Eltern die entscheidenden Bezugspersonen ihrer Kinder sind und das Beste für ihre Kinder wollen.
- Wir denken systemisch und sehen Familien in ihrer sozialen Lebenswirklichkeit und der Vielfalt der Beziehungsmöglichkeiten.
- Wir schauen auf das, was jetzt ist und was in Zukunft möglich ist.
- Wir interessieren uns für Stärken, gute Erfahrungen und Interessen aller Familienmitglieder und ermutigen dazu, diese wahrzunehmen und auszubauen.
- Wir fragen nach neuen Wegen und suchen nach Lösungen für Herausforderungen.
Was wir wollen!
- Wir stärken die für das Zusammenleben von Eltern und Kindern wichtigen Familienkompetenzen wie Kooperation und Kommunikation.
- Wir ermutigen Eltern, ihre wichtige Rolle in der Familie aktiv wahrzunehmen und ihre Erziehungskompetenzen weiterzuentwickeln.
- Wir fördern die Mitwirkung von Eltern in den pädagogischen Einrichtungen.
- Wir entwickeln die Vernetzung im Sozialraum – Nachbarschaften, gegenseitige Unterstützung, Kooperation der pädagogischen Einrichtungen zur Unterstützung von Familien.
Was wir tun!
- Wir reden nicht nur mit Eltern über Erziehung, sondern erleben gemeinsam im FuN-Programm, wie Familienleben funktionieren kann.
- Wir muten Eltern ihre Rolle als Regiepersonen in der Familie zu und fordern sie heraus, dies aktiv zu zeigen.
- Wir ermöglichen neue und gute Erfahrungen im Miteinander der Familien – denn dadurch lernen sie mehr als durch Vorträge und Belehrung.
- Wir bieten Raum für Austausch der Eltern untereinander zu den Themen, die sie in ihrem Familienalltag bewegen, zu den Freuden des Zusammenlebens und zu den Herausforderungen.
- Wir ermutigen Familien dazu, nachbarschaftliche Netzwerke zu bilden für die gegenseitige Unterstützung.
- Wir unterstützen die Familien bei der Entwicklung von Selbständigkeit und Autonomie.
II. FuN als Kooperationsprojekt
Wir sehen Familien in der Breite ihrer Lebenswirklichkeit, und darum soll auch im FuN-Team und den beteiligten Einrichtungen diese Breite sichtbar werden: Fachkräfte aus der Arbeit mit Kindern, aus der Arbeit mit Familien/Erwachsenen, aus unterschiedlichen sozialen Diensten bilden die FuN-Teams und tragen ihre jeweiligen Sichtweisen und Erfahrungen zusammen.
Was heißt das konkret?
FuN wird häufig in Kitas/Familienzentren und Schulen angeboten. Das Besondere am FuN-Konzept ist dabei, dass ein FuN-Team im Idealfall aus verschiedenen Professionen zusammengesetzt ist (zwei oder drei Personen), denn Mitarbeitende aus verschiedenen Institutionen des Sozialraums gehören dazu: Die Erzieherin der Kita arbeitet beispielsweise zusammen mit der Familienbildnerin, der Erziehungsberaterin, der Sozialarbeiterin des ASD oder – bei der Altersgruppe der Babys – einer Hebamme der Frühen Hilfen. Diese multiprofessionelle Kooperation wirkt sich auf verschiedenen Ebenen bereichernd aus. Zum einen bringt jede*r Kolleg*in unterschiedliche Kompetenzen in die Zusammenarbeit ein: den Fokus auf die Kinder oder die Eltern; Erfahrung damit, Gruppenspiele anzuleiten oder Elterngespräche zu moderieren. FuN-Teamer*innen lernen voneinander und entwickeln ihre Kompetenzen so ständig weiter.
Zum anderen arbeiten die Institutionen erfahrungsgemäß auch außerhalb der FuN-Durchgänge enger zusammen, der Sozialraum wächst zusammen und Synergien entstehen.
Schließlich lernen die Eltern in einem FuN-Durchgang in der Kita auch Mitarbeitende aus familienunterstützenden Institutionen kennen. Oft fällt es ihnen im Anschluss wesentlich leichter, deren Hilfen bei Bedarf in Anspruch zu nehmen, nachdem sie bei FuN bereits ein bekanntes Gesicht z. B. der Erziehungsberatungsstelle kennengelernt haben.
Die Idee des FuN-Kooperationsteams bedeutet damit einen großen Mehrgewinn für alle!